Die Tage sind kurz, die Temperatur bewegt sich immer wieder auf die Minusgrade zu; der Winter ist tatsächlich noch gekommen. Für viele heißt das Heißgetränke und Einkuscheln in warme Decken für entspannte Filmabende. Spazierengehen spielt dabei oft eher eine untergeordnete Rolle; meist ist man froh, möglichst schnell wieder im Warmen zu sein. Doch die Magie des Winterspaziergangs sollte nicht unterschätzt werden, denn die kalte Jahreszeit bringt auch viele Vorteile mit sich.
Für mehr Entspannung – raus in die klare, kalte Winterluft
Bewegung ist bekanntermaßen ein wichtiger Faktor beim Stressabbau. Durch die Bewegung werden Endorphine, also Glückshormone, freigesetzt, wodurch unser Stressgefühl sinkt. Zudem sorgt die frische Luft draußen insbesondere in Zeiten, in denen gerne viel geheizt wird und die Luft in Innenräumen warm und trocken ist, für gute Laune. Spaziergänge sind somit gut für Körper und Seele – solange man richtig vorbereitet ist.
Wohlfühlen beim Spaziergang – Kleidung bedarfsgerecht wählen
Erst einmal gilt der altbekannte Spruch: Es gibt kein falsches Wetter, nur die falsche Kleidung. Für den perfekten Winterspaziergang sollte man sich am besten nach dem Zwiebelprinzip kleiden. Statt einer dicken Winterjacke, unter der man am Ende ins Schwitzen gerät, ist es sinnvoller, auf mehrere Schichten zu setzen, zum Beispiel ein leichtes T-Shirt, das Schweiß absorbiert, gefolgt von einem Pullover oder einer Weste und einer windresistenten Jacke mit Kapuze. Um die Ohren vor klirrendem Wind zu schützen, kann man zwischen Mütze, Stirnband oder Ohrenschützern wählen. Besonders wichtig ist das richtige Schuhwerk. Gerne so stylisch wie möglich, aber vor allem sollte es rutsch- und wasserfest sein, und das nicht nur in Schneegebieten. Wasserfeste Schuhe können den Unterschied zwischen einem schnell abgebrochenen und einem ausgedehnten Spaziergang machen.
Für ausgiebigere Touren – Proviant inklusive
Apropos: Zwar kann schon eine kurze abendliche Runde um den Block für Bewegung sorgen. Am schönsten sind aber natürlich Spaziergänge, die länger dauern, sodass man die klare, kalte Winterluft ausgiebig genießen kann. Ob Stadtpark, durch den verschneiten Wald oder am Fluss entlang, jede Route hat ihre Vorteile. Soll es ein langer Spaziergang werden, lohnt es sich, eine Thermoskanne mit Tee mitzunehmen, um nicht auszukühlen. Auch Sandwiches, Plätzchen oder Obst eignen sich hervorragend als kleine Snacks zum Stärken. Ist für die richtige Kleidung und Verpflegung gesorgt, kann die Natur in vollen Zügen genossen werden. In einigen Regionen mag schon glitzernder Schnee liegen, in anderen ist die Temperatur etwas wärmer. In jedem Fall aber tut ein Spaziergang durch die Natur gut und bringt nicht nur den Kreislauf in Schwung, sondern kann auch dabei helfen, in der winterlichen Ruhe Abstand vom Alltagsstress zu gewinnen.
Wohliges Wärmen mit einer heißen Suppe
Ist der Spaziergang zu Ende, die Winterschuhe wieder im Schuhregal verstaut und die Wangen gerötet von der Kälte, kann gleich der nächste Teil beginnen: Die Belohnung. Nach einem Winterspaziergang gibt es nichts Schöneres als eine Tasse heißen Tee oder eine Trinkschokolade. Der große Hunger kann mit deftigen Aufläufen oder wohltuenden Eintöpfen und Suppen gestillt werden, sodass nicht nur der Appetit getilgt, sondern auch die Wärme im Körper wiederhergestellt wird. Naschkatzen können auch frische Waffeln mit heißer Kirschmarmelade oder Puderzucker probieren.
Winterspaziergänge sind eine kleine Auszeit vom Alltag, die Großes bewirken kann. Es kommt nicht auf den Kilometerzähler an, sondern darauf, den ersten Schritt zu wagen. Worauf warten Sie also noch? Rein in die Stiefel und raus in den Winterzauber!
Alle Fotos: © S. Tischer/:relations