Schaut ihr euch in dieser dunklen Jahreszeit auch so gern Weihnachtsfilme an? Und habt ihr für euch womöglich Allzeitfavoriten festgelegt – oder gibt es Filme, die ihr traditionell immer in der Advents- und Weihnachtszeit mit der Familie, mit Freunden oder allein genießt?
Die Meinungen über Weihnachtsfilme gehen teilweise ja stark auseinander. Manche versteifen sich geradezu in allergrößte Abneigung und betonen, sie könnten solch einen Kitsch kaum aushalten. Doch für andere sind die oft gefühligen, stimmungsvollen Geschichten – ob als Romanze oder Komödie angelegt – ein unverzichtbarer Bestandteil der vorweihnachtlichen und weihnachtlichen Rituale.
Für viele ein Muss: bestimmte Filme in der Vor- und Weihnachtszeit
„Santa Claus – Eine schöne Bescherung“, „Tatsächlich Liebe“ oder „Charlie und die Schokoladenfabrik“ gehören für viele auf die Top-10-Liste der besten Festtagsfilme. Auch „Kevin – Allein zu Haus“ steht auf den Hitlisten und im Angebot der Fernseh- und Streamingdienste weit oben. Selbstverständlich darf auch der Klassiker „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ nicht fehlen. Wusstet ihr, dass es Zeiten gab, während denen Walt Disney neue Zeichentrickabenteuer im spielfilmfüllenden Format nur einmal im Jahr herausgebracht hat, nämlich nur in der Vorweihnachtszeit? Es ist also kein Wunder, dass Disneys „Die Schöne und das Biest“, „Cinderella“, „101 Dalmatiner“, „Das Dschungelbuch“ oder etwa „Aladdin“ die Herzen vieler Fans gerade zur Weihnachtszeit besonders hochschlagen lassen – erinnern sich doch viele an den besonderen, familiären Kinobesuch in der Adventszeit aus alten Kindertagen.
Eine schier unglaubliche Vielfalt an weihnachtlichen Filmen erobert den Markt
Seit einigen Jahren feiern auch die zahlreichen Produktionen der Hallmark-Studios aus den USA Fernseherfolge. Ihr lest richtig, Hallmark – das ist das Unternehmen, das auch für seine Gruß- und Geschenk-, für Geburtstags- und Weihnachtskarten berühmt ist. Hallmark betreibt auch einen eigenen TV-Unterhaltungskanal, und da spielen Weihnachtsfilme eine wichtige Rolle. Man gewinnt ein bisschen den Eindruck, dass der Erfolg der vielen Festtagsgeschichten mit der für viele Menschen wachsenden Unsicherheit im Alltag, die viele in dieser aufgewühlten weltpolitischen Zeit verspüren, kontinuierlich steigt. Jedenfalls bieten Streamingdienste und einige TV-Sender auch in Deutschland in diesem Jahr besonders viele weihnachtliche TV-Erzählungen an. Eine Sendergruppe bringt über einen Zeitraum von sechs Wochen (bis zum 25. Dezember einschließlich) sogar sage und schreibe 150 Weihnachtsfilme auf die Mattscheibe. Ihr lest richtig.
Viele Geschichten folgen einem verlässlichen, oft sehr ähnlichen Muster
Gerade die Hallmarkproduktionen laufen nach einem gewissen Schema ab und es gibt unverzichtbare Zutaten: Familie ist alles – egal, wie schwierig oder konfliktgeladen die Situation auch sein mag. An Weihnachten kommen alle nach Hause und verbringen Zeit in der Familie – übrigens täglich auch um den Esstisch versammelt. Obschon gerade US-Bürgerinnen und
-Bürger über wenig Urlaub im Jahr verfügen, hat die Hauptdarstellerin oder der Hauptdarsteller gefühlt wochenlang Ferien, um aus der stressigen Stadt in die zumeist idyllische Kleinstadt oder aufs Land zu Eltern oder Geschwistern zu fliehen. Der Geist von Weihnachten wird mit überbordender Dekoration drinnen und draußen, üppigstem Lichterglanz, selbstgebackenen Plätzchen, toll verzierten Lebkuchenhäusern, einer heißen Schokolade und vielen weihnachtlichen Düften wiedergegeben. Oft gibt es dafür auch Wettbewerbe im Dorf oder der Kleinstadt, ganz gleich ob Dekorationen, Lichtermeere, traditionelle Plätzchenrezepte oder das Schneemannbauen im Zentrum stehen. In nahezu jedem Film muss es mindestens eine Schneeballschlacht geben und mindestens eine Wohltätigkeits-, Spenden- oder anderweitige festliche Gala. Die Hauptdarsteller sind nicht selten geschieden oder verwitwet und mindestens ein Protagonist zählt nur noch ein Elternteil oder hat beide verloren. Ob Romanze, Komödie oder gar Episodenfilm, das jeweilige Paar der Hauptdarstellenden sollte sich nach kurzer emotionaler Verwicklung und einigen Stolpersteinen am Ende doch noch finden. Und obgleich die allermeisten Geschichten wirklich sehr vorhersehbar sind, gehören solche Weihnachtsfilme offenbar zum unbedingten Ritual in jedem Jahr.
Was gehört für euch zu einem schönen Weihnachtsfilmnachmittag oder -abend?
Habt ihr besondere Bräuche, wenn ihr solche Filme seht? Bei vielen müssen z. B. Kerzen angezündet werden und gibt es einen heißen Kaffee oder Tee mit Lebkuchen und traditionellem Weihnachtsgebäck. Andere favorisieren eher salzige Snacks wie Cracker, Chips oder würziges Popcorn. Auch die heiße Trinkschokolade ist für viele ein Muss, und sie kuscheln sich auf ihrer Couch bzw. ihrem Sofa unter einer wärmenden Woll- oder Fleecedecke ein. Da macht sich schon beim Lesen ein wohliges Gefühl breit. Die einen treffen sich zum Filmschauen im Familien- oder Freundeskreis, die anderen bestehen auf Zweisamkeit oder machen es sich allein gemütlich.
Die Genuss-tut-Gut-Favoritenliste (unsortiert)
Was sind eure Lieblingsweihnachtsfilme? Wir haben hier unsere Favoriten zusammengestellt – ganz ohne Ranking:
- A Christmas Carol (Die Nacht vor Weihnachten) – die Erzählung von Charles Dickens gibt es inzwischen in vielfältigen Umsetzungen, ob als alte MGM-Produktion aus dem Jahr 1938, als Muppets-Weihnachtsgeschichte oder schrille Komödie mit Bill Murray. Auch Patrick Stewart hat sich als Ebenezer Scrooge verewigt. Und selbstverständlich gibt es auch Zeichentrick- bzw. Animationsvarianten.
- Liebe braucht keine Ferien
- Charlie und die Schokoladenfabrik
- Tatsächlich Liebe
- Disneys Die Schöne und das Biest, Aladdin, 101 Dalmatiner oder Das Dschungelbuch
- Walt Disneys Fantasia
- Schneewittchen
- Drei Nüsse für Aschenbrödel oder Cinderella
- Kevin – Allein zu Haus
- Mr. Magoriums Wunderladen
- Paddington
- The Royal Nanny – Eine königliche Weihnachtsmission
- Ein Weihnachtsprinz in Queens
- Santa Claus – Eine schöne Bescherung
- Der kleine Lord
Welche Filme auch immer in dieser Vorweihnachtszeit eure Herzenslieblinge sind, genießt sie, nehmt euch Zeit und Ruhe dafür – und wenn ihr mögt, lenkt eure Aufmerksamkeit bewusst auch auf das, was das wohlige Gesamtpaket erst so richtig schön für euch macht: den Kerzenschein, die duftende heiße Trinkschokolade, den aromatischen Lebkuchen mit seinem Zartbitterschokoladenüberzug, der so wunderbar kracht, wenn ihr abbeißt, das weiche Gefühl eurer Woll- oder Fleecedecke, die Wärme um und in Euch. Viel Freude und schöne Genussmomente in eurer eigenen Weihnachtsfilmewelt und -zeit.
Titelfoto: © spyrakot/stock.adobe.com