Titelfoto: © S. Tischer, Frankfurt am Main
Der Internationale Tag des Lichts wird jedes Jahr am 16. Mai gefeiert, dem Jahrestag des ersten erfolgreichen Einsatzes des Lasers im Jahr 1960 durch den US-amerikanischen Physiker und Ingenieur Theodore Maiman. Dieser Tag ist ein Aufruf zur Stärkung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit und zur Nutzung ihres Potenzials zur Förderung des Friedens und der nachhaltigen Entwicklung.
Licht spielt eine zentrale Rolle in unserem Leben. Auf der grundlegendsten Ebene ist Licht durch Photosynthese der Ursprung des Lebens. Die Untersuchung des Lichts hat zu vielversprechenden alternativen Energiequellen, lebensrettenden medizinischen Fortschritten in der Diagnosetechnologie und -behandlung und vielen anderen Entwicklungen geführt, die die Gesellschaft revolutioniert und unser Verständnis des Universums geprägt haben. Mehr dazu hier: https://en.unesco.org/commemorations/dayoflight
Heutzutage ist viel vom Lichtklima die Rede. Was heißt das?
Auf Licht.de wird erläutert, dass wir ohne Licht keine Gegenstände erkennen können, und ohne Schatten verbleiben Gegenstände nur zweidimensionale Bilder. Erst die richtige Verteilung von Licht und Schatten garantiere, dass Gesichter und Gesten, Oberflächen und Strukturen gut erkannt werden könnten. „Ein angenehmes Lichtklima entsteht, wenn Menschen, Architektur und Raummöblierung so beleuchtet werden, dass Formen und Oberflächenstrukturen gut erkennbar sind: Entfernungen können einfach abgeschätzt werden, die Orientierung im Raum wird erleichtert. (…) Beste Sehergebnisse und gutes visuelles Klima erzielt eine Mischung aus diffusem Licht (z. B. durch indirekte Lichtanteile an Wänden und Decken) und gerichtetem Licht (z. B. durch direktstrahlende Leuchten oder sogenannte Downlights)“, so die Experten auf Licht.de.
Licht tut gut
Fest steht, dass wir „gutes Licht“ intuitiv positiv wahrnehmen und uns in aller Regel wohler fühlen. Tageslicht ist das Maß der Dinge, und viele Beleuchtungsexperten in bzw. für Unternehmen setzen in modernen Gewerbeimmobilien möglichst auf eine maximale Nutzung von Sonnenlicht. Wo das nicht ausreichend vorhanden ist, ahmen etwa Lichtsetzer stets den Idealzustand aus der Natur nach und nutzen Leuchten mit Leuchtmitteln, die eine tageslichtnahe Lichtstärke erzeugen können. Wo Licht und Wärme zusammentreffen, breitet sich ein Gefühl der Behaglichkeit und Entspannung aus. Nicht umsonst genießen es Menschen, sich „die Sonne auf den Pelz scheinen“ zu lassen und dabei die wohlige Wärme in sich aufzunehmen. Wir sprechen ja auch vom Licht- und Wärmetanken.
Warum Sonnenlicht die Stimmung aufhellen kann
Lichtmangel kann krank machen. So benötigen wir Sonnenlicht, genauer UV-B-Strahlen, um letztlich Vitamin D bilden zu können. Eine dauerhafte Vitamin-D-Mangelversorgung kann die Entstehung von Erkrankungen begünstigen. Lichtmangel gerade in der dunkleren Herbst- und Winterzeit führt bei manchen Menschen sogar zu depressiven Verstimmungen. Untersuchungen zur Winterdepression jedoch zeigen: „Von zehn mit einer Lichttherapie behandelten Patienten erleben sechs bis neun innerhalb von zwei bis drei Wochen eine Verbesserung ihrer Beschwerden (Martina Janning, Apotheken-Umschau, November 2019). Denn: Licht ist auch für die Bildung der körpereigenen Hormone Melatonin und Serotonin mit verantwortlich. „Durch Sonnenlicht steigt der Spiegel des `Glückshormons´ Serotonin. Es wirkt etwa positiv auf unsere Stimmung. Die Bildung des „Schlafhormons“ Melatonin aus Serotonin sinkt bei Helligkeit. Darum kann Sonnenlicht – und dem Sonnenlicht ähnliches, sehr helles Kunstlicht – die Stimmung im wahrsten Wortsinn aufhellen“, so die Autorin der Apotheken-Umschau.
Besser leben, lernen und arbeiten mit Licht
Studien haben gezeigt, dass Personen, die mehr Sonnenlicht ausgesetzt sind, weniger Stress wahrnehmen und in der Regel auch geringere Mengen an Medikation benötigen. Künstliche Lichtsetzung kann vergleichbare Effekte erzielen: Im Deutschen Herzzentrum, Berlin, wurde eine dynamische Tageslichtbeleuchtung installiert, die den natürlichen Tageslichtverlauf kopiert. So sollen die Patienten schneller einschlafen und sich die Schlafdauer erhöhen. Andere Studien belegen, dass wir mit dem richtigen Lichtklima konzentrierter und produktiver arbeiten, in Produktionsbetrieben in aller Regel auch sicherer. In der Schule fällt im rechten Licht das Lernen leichter. Zuhause schafft ein angenehmes Lichtklima Behaglichkeit, fühlen wir uns wohler und geborgener. Und neueste Experimente zeigen sogar, dass wir bei Einsatz eines Lichts mit einem bestimmten Blauton Schmerzen lindern und Verspannungen lösen können.
Lasst uns also am 16. Mai das Lebenselixier Licht feiern. Genießen wir es an diesem Tag ganz bewusst – ganz gleich, ob die Sonne scheint oder nicht.