Königin Viktoria, französische Familien, englische Cricket-Zuschauer – und wir: Uns alle verbindet die Liebe zum gemütlichen Essen in der Natur. Anekdoten, Tipps und Tricks.
Wusstet ihr, weshalb in Japan schon seit dem Mittelalter „Pikunikku“ Tradition hat und was die britische Königin Viktoria immer zum Picknick mitbrachte? Das alles erfahrt ihr hier. Dazu gibt es natürlich viele Tipps und Tricks, wie euer Picknick entspannt und genussvoll gelingt.
Auf einer Decke unter einem Baum sitzen, plaudern, lachen, zwischendurch ein bisschen Badminton oder Karten spielen – und natürlich gemeinsam all die mitgebrachten Köstlichkeiten genießen. Picknick ist nicht nur eine einfache Essenspause draußen, sondern ein soziales Event, welches Genuss und Natur wunderbar verbindet. Also los!
Die einfachste Picknick-Variante ist eine simple Verabredung, bei der nur Zeit und Ort festgelegt werden – und alle Beteiligten bringen etwas zu Essen und zu Trinken mit. So entsteht ein Sammelsurium an Lieblingsköstlichkeiten, ein fröhlicher Austausch und gemeinsames Probieren. Wer möchte, kann eine kulinarische Richtung festlegen – beispielsweise „französisches Picknick“, „Picknick aus dem Orient“ oder japanisches „Pikunikku“. Natürlich kann ein Picknick auch als Einladung stattfinden – beispielsweise als Geburtstagspicknick oder als romantisch-überraschendes Mondscheinpicknick zu zweit.
Picknick in England: Während des Viktorianischen Zeitalters (1837 – 1901) war Picknicken sehr beliebt und wohl eine der liebsten Freizeitbeschäftigungen des Adels – und von Queen Viktoria. In dieser Zeit enthielt der klassische englische Picknick-Korb vor allem ein Set zur Teebereitung sowie Kekse – und das war es auch, was die Königin zu ihren Picknicks mitbrachte. Die restliche Verpflegung überließ sie ihren Gästen. Speisen, die zu einem englischen Picknick gehören, sind etwa Gurken-Sandwiches, deftige Pasteten oder schottische Eier. Häufig sind englische Picknicks sorgsam geplant und haben einen traditionellen Charakter. Sie fanden und finden auch im Rahmen von Sportereignissen statt, etwa bei Pferderennen oder Tennisturnieren – bei Cricketspielen ist sogar eine 20-minütige Teepause zum Picknicken fest ins Spiel eingeplant.
Picknick in Frankreich: In Frankreich wird eher spontan und unkompliziert mit der vergnüglichen Mahlzeit im Freien umgegangen – doch sie ist ein wichtiges Element der französischen Kultur. Beispielsweise sind in Frankreich Picknickplätze häufig per Straßenschild extra ausgewiesen. Ihr erkennt sie an der Bezeichnung „Aire de pique-nique“. Zum klassisch-französischen Picknick gehören natürlich Baguette und Wein, dazu verschiedene Käsesorten und Salate.
Picknick in Japan: Besonders zu „Hanami“, dem traditionellen Kirschblütenfest, bricht in Japan das Picknick-Fieber aus – und das schon seit rund 1.000 Jahren. Sobald sich die ersten Kirschblüten zeigen, wird gemeinsam mit Familie, Freunden oder Arbeitskollegen gefeiert – bei einem Picknick in Parks oder Grünanlagen, überall dort, wo Kirschbäume stehen. Dann gibt es Sake und O-Bento: Japanische Kleinigkeiten und Snacks, die kunstvoll in Bento-Boxen angerichtet sind.
Die Ausstattung – die Basics für ein gelungenes Picknick
Damit die wunderbare Zeit im Freien als wirkliches Wohlfühl-Erlebnis in Erinnerung bleibt, braucht es eine kleine Grundausstattung – doch perfekt muss nichts sein. Hier kommen Tipps für die Basics:
- Picknick-Decke: Diese ist natürlich zentral. Klassische Picknickdecken haben an der Unterseite eine Kunststoff-Beschichtung, die Feuchtigkeit und etwas Kälte abhält – das ist vor allem im Frühsommer zu empfehlen! Alternativ lässt sich eine Woll-Decke oder ein großes Badehandtuch verwenden.
- Geschirr und Besteck: Wer es gut geordnet und stilgerecht liebt, wird mit einem klassischen Picknick-Korb oder -Koffer glücklich. Darin sind Teller, Besteck, Tassen oder Gläser und weiteres Equipment passgenau und bruchsicher verstaut. Doch natürlich lassen sich bruchsichere Teller, beispielsweise aus Emaille oder Melamin, auch einfach so in eine Tasche packen, dazu das ganz normale Besteck aus der Küchenschublade.
- Kühltasche: Gleich, ob eine einfache Kühltasche oder eine stabile Kühlbox – gerade an heißen Tagen lohnt es sich, Getränke und Snacks, beispielsweise Dips oder Salate, schön kühl zu halten. Platzspar-Tipp: Als Kühlakku können gefrorene PET-Wasserflaschen verwendet werden.
- Essentials: Diese Kleinigkeiten können mit darüber entscheiden, wie gut euer Picknick gelingt, deshalb solltet ihr sie in jedem Fall einpacken:
- Ausreichend Servietten oder Papiertaschentücher, eventuell feuchte Tücher für ganz verklebte Hände
- Taschenmesser, Flaschenöffner und Korkenzieher
- Salz und Pfeffer
- Sonnenhüte oder -Caps, Sonnencreme und Insektenschutzmittel, vor allem, wenn das Picknick in Wassernähe stattfinden soll
- Regenjacke und etwas warme Kleidung für die Abendstunden
- Müllbeutel, um alles wieder sauber zu hinterlassen
Und was gibt´s zu essen?
Ein Picknick besteht ursprünglich aus kalten Speisen – doch immer häufiger wird auch ein kleiner Grill zum Picknicken mitgenommen. Die Klassiker beim ursprünglichen, kalten Picknick sind beispielsweise Kartoffel- oder Nudelsalat, kalte Hähnchenkeulen, Minifrikadellen oder vegetarische Bratlinge. Belegte Brote und Kekse, Kuchen und Früchte wie Melonen oder Erdbeeren sind ebenfalls klassische Bestandteile. Ebenfalls wunderbar: Grissini, Brotchips oder Salzbrezeln mit verschiedenen Dips, beispielsweise mit einem typisch bayerischen Obatzda oder einem Kichererbsendip mit Aprikosen. Wunderbar für ein Picknick geeignet sind unsere Honey-Mustard Cracker-Sandwiches!
Wer ganz spontan ein Picknick veranstalten möchte, findet inzwischen im Supermarkt viele schon fertige Picknick-Köstlichkeiten – von fertigen Sandwiches oder Wraps über Salate und verschiedenste Dips und salzige Snacks wie Cracker, Nüsse oder Knusperstangen. Weitere Anregungen bietet unser kleiner Überblick über die Picknick-Kulturen.
Titelfoto: © BDSI