3, 2, 1, Cheese! Pünktlich zum Welt-Fotografie-Tag am 19. August haben wir für euch noch die wichtigsten Fakten, Tipps und Tricks rund um das Fotografieren zusammengefasst. So gelingt das nächste Bild garantiert stressfrei. Schließlich soll das Fotografieren – ob mit dem Smartphone, der Kompakt- oder der Profikamera – Freude machen und idealerweise Genuss bedeuten.
Blick in die Geschichte
Vor rund fünfzehn Jahren durfte die Digitalkamera auf Ausflügen nicht fehlen, heutzutage reicht ein Klick auf dem Smartphone. Doch die Geschichte der Fotografie reicht noch viel länger zurück. Das erste Foto wurde 1826 von dem französischen Erfinder Nicéphore Niépce geschossen, es zeigt den Blick aus seinem Arbeitszimmer.
Der 19. August gilt durchaus als denkwürdig: Im Jahr 1839 wurde genau an diesem Tag in den Pariser „Akademien der Wissenschaften und der schönen Künste“ das Verfahren für die Daguerreotypie öffentlich präsentiert und fortan der Allgemeinheit frei zur Verfügung gestellt. Es war ein Meilenstein für die kommerzielle Fotografie und begründete den Siegeszug des „Zeichnens mit Licht“. So lässt sich der Begriff Fotografie bzw. Photographie aus dem Altgriechischen herleiten (phos -> „photós“ = Licht und „graphein“ = schreiben, malen, zeichnen).
Danach ging es Schlag auf Schlag: 1861, nur 35 Jahre später, schoss der Engländer Thomas Sutton das erste Farbfoto. Im Jahr 1888 war mit der Kodak Nr. 1 die erste Kamera im Handel frei erhältlich, wobei diese allerdings nicht nur um einiges größer und schwerer war als heutige Exemplare, sondern auch das Fotografieren deutlich aufwändiger: Angehende Hobbyfotografen nahmen zahlreiche Bilder auf und sandten den Film dann an eine Firma zurück, wo die Fotografien dann entwickelt und schließlich an die Kunden verschickt wurden. Es folgten weitere, immer kleinere Modelle, bis 1948 schließlich die erste Sofortbildkamera auf den Markt kam – erst noch in schwarz-weiß, fünfzehn Jahre später dann auch in Farbe. Seit dem Jahr 1991 gibt es Digitalkameras in der Form, wie wir sie heute kennen, und zur Jahrtausendwende wurde bereits das erste Smartphone mit eingebauter Kamera erfunden.
Gegner und Befürworter
Es gab in den Anfängen der Fotografie aber auch viele Skeptiker, die der neuen Technik kritisch oder gar abschätzig gegenüberstanden. So soll Schriftsteller Charles Baudelaire gesagt haben: „Die Fotografie ist der Todfeind der Malerei, sie ist die Zuflucht aller gescheiterten Maler, der Unbegabten und der Faulen.“ Der große Romancier, Maler und Journalist Emile Zola, hingegen befand: „Nach meiner Ansicht kann man nicht behaupten, etwas gesehen zu haben, bevor man es fotografiert hat.“
Fast 200 Jahre liegen zwischen uns und der ersten Fotografie. Fotografieren ist heute so einfach wie noch nie zuvor. Unsere technisch voll aufgerüsteten Smartphones übernehmen die meiste Arbeit. Landschaftsaufnahmen, Urlaubsschnappschüsse, Bilder vom Essen und natürlich Selfies: Fast alles ist möglich und machbar. Noch dazu ist heute kein wochenlanges Warten mehr nötig. Während wir noch vor wenigen Jahrzehnten auf die Entwicklung der Bilder warten mussten, um herauszufinden, ob das Foto geglückt ist oder doch wieder nur verwackelt, kann man heute die Fotos direkt begutachten und bei Bedarf an Freunde und Verwandte schicken oder auch auf den sozialen Medien teilen. Ist das Foto einmal tatsächlich misslungen, löscht man es und probiert es einfach nochmal.
Unzählige Motive
Genussvolle und erinnerungswürdige Momente und Motive gibt es unzählige, ob in den Ferien oder im Alltag. Die einen lieben es, Augenblicke des Zusammenseins mit anderen Menschen festzuhalten, z. B. im Rahmen eines Familientreffens oder beim Grillabend mit Freunden. Andere bevorzugen, die Linse auf Motive in der Natur zu fokussieren – von großen Weitwinkel-Landschaften bis zu extrem detailreichen Makro- und Nahaufnahmen kleinster Pflanzen und Tiere. Wieder andere lieben es, Essen und Getränke zu fotografieren, ob selbst zubereitet oder im Café oder Restaurant genossen. Manch einer steht auf geschichtsträchtige Altbauten, andere favorisieren den Bildausschnitt moderner Architektur.
Tipps und Tricks für gute Bilder
Während heute dank Smartphones jede und jeder zur Hobbyfotografin bzw. zum Hobbyfotografen werden kann, gibt es ein paar einfache Tricks, damit die Fotos garantiert gelingen. Am wichtigsten: Auf die Lichtverhältnisse achten. Zwar kann später bei Bedarf mit Filtern noch optimiert werden. Trotzdem sollte man darauf achten, nie bei Gegenlicht zu fotografieren. Fotografiert man draußen, sollte die Sonne idealerweise im Rücken stehen. Dadurch vermeidet man, dass das Foto zu dunkel wird. Außerdem sollte die Kameralinse stets sauber sein, damit das Bild so scharf wie möglich ist. Probiert euch aus an verschiedenen Lichtverhältnissen, Perspektiven und Filtern, und lasst euch inspirieren von Fotografien anderer.
Formen- und Farbenpracht überall
Großartige Motive finden sich eigentlich überall und in fast allen Lebenssituationen. Manch einer macht gerne Landschaftsaufnahmen, ganz aus der Ferne, über weite Ebenen hinweg oder in tiefe Täler und Schluchten. Andere lieben Nah- und Makroaufnahmen besonders. Wir, als Genuss-Fans, haben natürlich einen „Fokus“ auf den Momenten, die unsere Sinne ansprechen. Deswegen können wir nur empfehlen: Schaut euch die kleinen Snacks und die süßen Auszeiten durch das Auge der Kamera mal etwas genauer an. Zuckerwaren wie Fruchtgummis können ein prächtiges Motiv darstellen. Die Oberfläche eines Kekses kann in der Makrodarstellung beinah zu einer eigenen Landschaft werden. Ein Stück Schokolade, ganz nah betrachtet und fotografiert, lässt uns beim Anblick des Bildes schon das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Der Blick durch den „Sucher“ bzw. auf den Bildschirm des Handys oder der Kamera kann in der Tat helfen, unser Auge und die Sicht auf Schönes und Besonderes zu schärfen. Dabei geht es häufig um Perspektiven, Ausschnitte, Formen, Muster, Reliefs, Strukturen – und vor allem um Farben. Wenn ihr mögt, versucht gerade im Alltag das Schöne bewusster wahrzunehmen und eben nicht zu übersehen. Betrachtet euer Umfeld – etwa zu Hause, drinnen und draußen, Großes wie Kleines.
Welcher Baum in eurer Nachbarschaft erzählt schon über die bemooste Rinde eine eindrucksvolle Geschichte? Welche Blumen im eigenen Garten oder öffentlichen Park nehmen euch mit ihrem Blütenmeer geradezu gefangen? Welche Rose oder Dahlie fasziniert euch mit ihrem intensiven Farben- und Formenspiel? Welche Licht-Schatten-Spiele finden sich zu welcher Tageszeit in eurer Wohnung?
Übrigens: Seit einigen Jahren sind Sofortbildkameras wieder im Trend. Zwar ist die Bildqualität deutlich niedriger, aber nichts toppt den Charme eines an Ort und Stelle entwickelten Fotos. Ist es nichts geworden? Dann bleibt immer noch das Handy für einen zweiten Versuch.
Ob Smartphone, professionelle Kamera oder eine Sofortbildkamera im Retrochic: Denkt daran, zum Welt-Fotografie-Tag am 19. August selbst ein paar Schnappschüsse zu schießen – vielleicht ja sogar, wie vor fast 200 Jahren Nicéphore Niépce, den Blick aus eurem Zimmer. Diesmal aber scharf und in Farbe. Was immer es auch ist – Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Geht mit offenen Augen durch den Alltag. Und zückt eure Handy-, Digital- oder Analogkamera, wann immer ihr glaubt, ein „Motiv“ entdeckt zu haben. Aber Achtung: Beim Fotografieren anderer Menschen immer an deren Persönlichkeitsrechte denken und diese achten! Ansonsten könnt ihr privat knipsen, knipsen, knipsen. Viel Freude damit – und vor allem schöne Genussmomente und wunderbare Erinnerungen. Und habt alle einen tollen Welt-Foto-Tag!