Karneval ist die Zeit der ausgelassenen Feiern, bunten Kostüme und natürlich kulinarischen Genüsse. Von süßen Leckereien wie Berlinern und Mutzen bis hin zu würzigen Chips, Kräckern und herzhaften Nussmischungen oder salzigen Klassikern wie Heringssalat mit Pellkartoffeln – in Deutschland gehören bestimmte Speisen, Süßwaren und Knabberartikel einfach dazu. Doch auch in anderen Ländern wird Karneval mit typischen Spezialitäten gefeiert. Wir werfen einen Blick auf beliebte Faschingstraditionen im In- und Ausland und zeigen, wie man Karneval bewusst und mit viel Lebensfreude genießen kann.
Süßes und Salziges – Karnevalsklassiker in Deutschland
Während der närrischen Zeit ist es Tradition, sich mit kleinen Leckereien zu verwöhnen. Vor allem Süßes steht hoch im Kurs: Berliner, auch Krapfen oder Pfannkuchen genannt, sind gefüllte Hefeteigkugeln, die in heißem Fett gebacken und mit Puderzucker bestäubt werden. Eine weitere Spezialität sind Mutzen – kleine, knusprige Teigstücke, die ebenfalls frittiert werden und vor allem in Nordrhein-Westfalen beliebt sind.

Berliner, Kreppel, Krapfen… sind immer lecker, nicht nur zum Karneval.
Aber auch herzhafte Speisen gehören zur Karnevalszeit. Besonders am Aschermittwoch kommt traditionell Fisch auf den Tisch, meist in Form von Heringssalat. Diese deftige Spezialität soll nach den feucht-fröhlichen Tagen für einen kulinarischen Ausgleich sorgen.

An Karneval sehr beliebt: traditioneller Heringsalat.
Regionale Unterschiede in Deutschland
Je nach Region gibt es besondere Spezialitäten, die mit der Karnevalszeit verbunden sind. Im Rheinland werden beispielsweise Kamelle (Süßigkeiten) und Strüßje (Blumensträuße) von den Wagen geworfen. Fun-Fact: Die 16 größten Umzüge in Deutschland haben im vergangenen Jahr rund 735 Tonnen Wurfwaren (Bonbons und viele anderen Zuckerwaren) von den Pracht- und Motivwagen auf Jecken und Narren niederregnen lassen. Am meisten Kamelle fliegen von den Motiv- und Festwagen auf dem Rosenmontagsumzug in Köln.

Zuckerwaren wie (Kau-)Bonbons werden gern als Wurfware auf Karnevalsumzügen eingesetzt. Am meisten Kamelle fliegen in Köln von den Motiv- und Festwagen: etwa 300 Tonnen.
In Süddeutschland sind sogenannte Fasnetsküchle – eine Art Schmalzgebäck – verbreitet, während in Sachsen und Thüringen zur Faschingszeit Schürzkuchen zubereitet werden. Dieses kunstvoll geflochtene Schmalzgebäck hat eine knusprige Kruste und wird nach dem Frittieren mit Puderzucker bestreut. Besonders auf Dorffesten und in Familien ist diese traditionelle Süßigkeit beliebt.
Karneval in Europa – So wird anderswo gefeiert
Auch unsere europäischen Nachbarn haben ausgeprägte Karnevalstraditionen. In Italien wird der Carnevale di Venezia mit seinen prachtvollen Masken gefeiert. Kulinarisch stehen dort süße Leckereien wie Chiacchiere, knusprige Teigstreifen mit Puderzucker, im Mittelpunkt.
In Frankreich ist der Karneval von Nizza berühmt. Dort gibt es nicht nur aufwendige Paraden, sondern auch besondere Speisen wie die Bugnes, ein krapfenähnliches Gebäck.
Auch in Spanien hat der Karneval einen hohen Stellenwert. Besonders in Cádiz und auf den Kanaren sind bunte Umzüge mit viel Musik Tradition. In der Region Galicien isst man zu dieser Zeit die Filloas de Carnaval (Karnevalsblättchen), dünne Pfannkuchen, die süß oder herzhaft gefüllt werden können.

Chiachiere, knusprige Teigstreifen mit Puderzucker.
Karneval in Amerika – Von New Orleans bis Rio
In den USA ist vor allem der Mardi Gras (Fetter Dienstag) in New Orleans bekannt. Neben den berühmten jazzgeprägten Paraden durch die zauberhafte Innenstadt gibt es hier den King Cake, einen bunten Hefekuchen mit Zimtfüllung, in dem eine kleine „Jesuskind“-Figur versteckt ist. Wer sie findet, ist der „König“ des Tages.
In Brasilien ist der „Karneval von Rio“ eine Ikone von Weltrang. Hier spielen neben besonderen Choreografien mit unglaublich schnellen Elementen einer Samba, getanzt in Formation, vor allem exotische farbenfrohe und teilweise sehr viel Haut zeigende Kostüme und riesige aufwendig gestaltete Motivwagen mit viel (Show-)Technik eine zentrale Rolle. Für den Festumzug im berühmten Sambadrom sind vor allem die mittlerweile sehr professionellen 70 Sambaschulen verantwortlich, die teils mit langer Tradition und jeweils eigenem Charakter alljährlich um den Meistertitel kämpfen.
Neben dem berühmten Karnevalsumzug von Rio und vielen Straßenpartys spielen auch kulinarische Highlights eine Rolle. Besonders beliebt sind Coxinhas, frittierte Teigtaschen mit Hähnchenfüllung.

Ein Stück „King Cake“ wird in den südlichen USA gern zu Mardi Gras verzehrt.

Ein typischer brasilianischer Snack, auch zu Karneval: Coxinhas, frittierte Teigtaschen mit Hähnchenfüllung.
Auf unserer Seite haben wir eine Reihe weiterer passender Rezepte für private Karnevalspartys, als Mitbringsel und für den Proviant unterwegs. Wenn ihr möchtet, versucht doch gern unsere farbenfrohen Lustige Narren Muffins (DIE Alternative zu Kreppeln, Berliner und Co.) oder die süß-salzige Kombination der Popcorn-Brezel-Balls, die Food-Bloggerin KüchenDeern kreiert hat. Und wer dann immer noch Ideen für Karneval sucht, kann sich hier gerne weiter inspirieren lassen oder noch ein paar Interessante Fakten zur Geschichte vom Karneval lesen.

Immer wieder gern: leckere lustige Narren-Muffins. Das sind schnell gemachte Cup-Cakes, die mit einem Zuckerguss bedeckt und mit Zuckeraugen, Zuckerperlen und Schokolinsen nach Lust und Laune dekoriert werden.
Fazit: Karneval ist eine Zeit des Feierns – und dazu gehören auch kulinarische Genüsse. Mit einer bewussten Herangehensweise kann man viele Traditionen begehen. Egal ob Berliner, Mutzen oder internationale Faschingsleckereien – das Wichtigste ist der Spaß an der fünften Jahreszeit!
In diesem Sinne gilt wieder einmal: Alaaf, Helau, Ahoi und Alleh Hopp … und hie und da vielleicht auch schlicht mal: „Samba!“

Mann in buntem aufwendigen Kostüm beim Karneval in Rio.